Video-Konzerte im Augustaschacht Hasbergen und Gestapokeller Osnabrück
Quelle: noz.de
Drei Länder, zwei gemeinsame Konzerte, eine Botschaft: Lettische, israelische und deutsche Musiker haben per Videoschalte zusammen gespielt. Ihre Bühnen: die Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht in Osnabrück.
Ein Zeichen der Verständigung und der Hoffnung will das internationale Projekt „Mit Musik Grenzen überwinden“ des Osnabrücker Vereines „Drei Stufen“ setzen. In Zusammenarbeit mit den Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht gaben Musiker aus Lettland, Israel und Deutschland jetzt laut Mitteilung zwei gemeinsame Konzerte. Das besondere und einzigartige an diesen Ereignissen war, dass die meisten Künstler aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen an unterschiedlichen Orten spielten.
Von deutscher Seite waren Baruch Chauskin, der Kantor der Jüdischen Gemeinde Osnabrück und Organisator der Konzertreihe, und das Duo NIHZ aus Nordhorn vertreten. Der Saal der Gedenkstätte Augustaschacht bot laut den Veranstaltern ausreichend Platz, um mit genügend Abstand, musizieren und singen zu können. Nach einleitenden Worten des Kantors begrüßten der Hasberger Bürgermeister Holger Elixmann und der Geschäftsführer der Gedenkstätten Dr. Michael Gander die Teilnehmer.
Eine weitere Chance, das bunte Musikprogramm zu erleben, bot sich zu Beginn des jüdischen Lichterfestes Chanukka. Unter dem Motto „Chanukka – Wenig Licht vertreibt viel Finsternis“ spielten die Musiker ein Konzert in der Jüdischen Gemeinde Osnabrück, in dessen Rahmen der Vorsitzende des Gedenkstättenvereines Georg Hörnschemeyer in der Gedenkstätte Gestapokeller in Osnabrück ebenfalls eine Kerze entzündete. Das Licht ging um die Welt und verband Deutschland, Lettland, Israel und die Orte der Zuschauenden miteinander. Die Aufzeichnung des zweiten Konzertes ist ebenfalls auf dem Youtube-Kanal von „Drei Stufen“ zu finden.
Die gewachsene Kooperation zwischen den Gedenkstätten und dem Verein „Drei Stufen“ beinhaltet normalerweise neben Kulturveranstaltungen auch gemeinsame Bildungsreisen nach Lettland. Dort engagiert sich der Verein in der Gemeinde Viški beim Aufbau einer Erinnerungsstätte am Ort der ehemaligen Synagoge, von der nach der Zerstörung insbesondere noch drei Eingangsstufen übriggeblieben sind. Im kommenden Sommer veranstalten dort die Gedenkstätten und der Verein „Drei Stufen“ gemeinsam mit der Gemeinde Viški und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ein internationales Sommerlager mit jungen Menschen.