Warum wurde der Förderverein DREI STUFEN e.V. in Osnabrück gegründet?
Im Jahre 1935 lebten in der Jüdischen Gemeinde Višķi 423 Menschen. 1941 begann die deutsche Armee, nach der Besetzung Lettlands, die systematische Vernichtung der Juden. Alle Juden, die nicht in einem Zeitfenster von nur zwei Tagen geflohen waren, wurden Opfer eines deutschen Sonerkommandos, dem sich lettische Kollaborateure anschlossen.
Das Projekt widmet Chauskin seiner Familie, welche aus Višķi stammt und zahlreiche Mitglieder bei den Gräueltaten der deutschen Besatzer verloren hat. Seine Großmutter, Haja Kovnat, wurde im Jahr 1912 in Višķi geboren und überlebte die systematische Vernichtung der Juden. Sie konnte im letzten Moment mit ihrer Tochter, Baruch Chauskins Mutter, fliehen.
Als 1944 die Nazis aus Lettlands Hauptstadt Riga vertrieben wurden, konnte die Familie zurück in ihre Heimat kehren. Haja Kovnat starb am 30.04.2000 in Riga.
In Višķi gab es nach 1945 kein jüdisches Leben mehr, weder Menschen noch Häuser
„Die Synagoge ist nicht mehr da und die Menschen, die ihr Herz dort vor Gott ausschütteten, auch nicht.“
Moshe Baumel (ehem. Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Osnabrück)
In 2012 hat der Vereinsgründer Baruch Chauskin in Višķi (Lettland) die drei Stufen der zerstörten Synagoge entdeckt, verborgen unter Gras und Sträuchern.